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TAKE YOUR TIME – SHUTTER SPEED

Cornelia Köster • Juli 11, 2021

ALEXANDER SEEBOTH

Bauchmensch  •  Fotograf  •  Motorsportler  •  »Chefs Table« Fan


Cover Take Your Time Alexander Seeboth by Cornelia Köster

Kommt ein Fotograf in einen Gemüseladen …


Warum nicht einfach etwas machen und anschließend sehen, ob oder wie man selbst wieder aus der Sache raus kommt? Bauchmenschen sind für ihr Umfeld vielleicht nicht immer einfach im Handling, aber für mich Personen mit einer spannenden Mischung aus Leidenschaft und Tatendrang.


Ich wusste, dass Alexander Seeboth nicht auf klassischem Wege in sein Berufsleben startete und einen Hang zum Motorsport hat. Meine Neugierde war geweckt und mein Bauchgefühl richtig. Es folgte ein Gespräch vom fingierten Pressebüro über prägende Tiefs bis zu Erlebnissen auf der Rennstrecke.




Alexander, hattest du ein Vorbild oder kamst du auf andere Weise mit der Fotografie in Berührung?

Ein Vorbild hatte ich nicht. Mit 12, 13 Jahren bekam ein sehr guter Freund eine Kamera geschenkt und es gefiel mir unglaublich gut, sie in der Hand zu halten. Es war dieses bestimmte Gefühl, das Design. Zu der Zeit fotografierte ich noch nicht.

Daraufhin wünschte ich mir eine Kamera, fand die Minolta XG1 im Schrank meiner Mutter und fotografierte mit ihr, noch bevor ich sie zum Geburtstag geschenkt bekam.


Mit meinen Freunden ging es damals, anstatt zum Fußball, raus fotografieren. Wir wollten nur Spaß haben und etwas erleben. Fotografie war für meine Freunde und mich einfach eine positive Tagesgestaltung. Tolle Erlebnisse waren garantiert. Später machten wir uns sogar unsere eigenen Presseausweise und kamen damit umsonst auf Veranstaltungen, hinter die Bühnen und – ich bin ja sehr Motorsport affin – wir schafften es tatsächlich zwei, drei Jahre lang, bei Formel1 Rennen dabei zu sein. Mit knapp 16 Jahren waren wir im Fahrerlager und aßen zusammen mit den Fahrern.

Damals war alles etwas lachser und du kamst sogar mit einem selbst gebastelten Ausweis rein. Trotzdem hatten wir natürlich aufgrund der unprofessionellen Presseausweise Angst, jemand riefe vielleicht die Telefonnummer des fiktiven Pressebüros an, die darauf stand. Deshalb brieften wir die Mutter meines Freundes, dass sie sich im Falle eines Anrufs als Sekretärin des Pressebüros ausgeben solle.


Take Your Time Alexander Seeboth by Cornelia Köster

Wann kam der Gedanke, mehr aus der Fotografie zu machen?

Nach der Realschule und dem Berufskolleg kam der Punkt, an dem ich entscheiden musste, was ich wohl machen soll. Schule war überhaupt nicht mein Thema, die Berufsberatung ergab Tankstellenwart oder Gärtner, wobei ich dachte, das könne es auch nicht sein.

Meine Mutter kannte einen Fotografen in Heidelberg, Walter Orthen (Werbefotograf), der glücklicherweise einen Praktikanten suchte. Bei ihm konnte ich knapp zweieinhalb Jahre als Praktikant das pure Handwerk lernen und arbeitete anschließend noch ein halbes Jahr als Freelancer bei ihm. Zu dem Zeitpunkt, mit 21, war für mich bereits klar, dass ich mich selbstständig machen will.


Wie stand deine Familie dazu?

Ich hatte grandiosen Rückhalt aus der Familie. Meine Mutter war wie immer eine Wand hinter mir und mein Stiefvater gab mir ebenfalls sehr großen Rückhalt. Er sagte mir, wenn ich mir das zutraue, könne ich mir sicher sein, dass sie für mich da wären, auch wenn es schwierig wird. Mit dieser Rückendeckung verschuldete ich mich komplett, investierte in Equipment, mietete ein eigenes Studio (was ein alter Gemüseladen in St. Ilgen war, in dem ich auch wohnte, ohne Badezimmer weshalb ich zum Duschen ins Schwimmbad ging) und legte einfach los. Ohne Ahnung davon zu haben, was es bedeutet, ein Business aufzubauen oder wie man an Kunden kommt. Hauptsache selbstständig und glücklich darüber, nun professionelles Equipment zu haben und frei zu sein!


Wie kamst du zu den ersten großen Kunden?

Irgendwann lernte ich einen Kollegen kennen, der Multivisionen, Diashows mit zehn, zwölf Diaprojektoren machte und animierte. Wir taten uns zusammen, mieteten ein größeres Studio und von da an begann ich, meine Werbefotografie auszubauen. Nun hatte ich Kunden, die man auch wirklich „Kunden“ nennen konnte. Der Erste, der mir einen richtigen „push“ gab, war SAP (damals im Vergleich noch ein beschaulicherer Komplex in Walldorf als heute). Es ging darum, Software bildhaft zu machen. Das Ergebnis waren Bilder aus Doppelbelichtungen mit mehreren Dia-Projektoren. Heute würde man sie „Composings“ nennen.

Wenn du damals SAP in deiner Liste hattest, hat dich keiner mehr nach Bildern gefragt, dann wurdest du auch so gebeten, vorbeizukommen. Es kamen also die ersten Kunden und die Studiopartnerschaften änderten sich. Ich stellte aber früh fest, dass ich am besten allein arbeitete.

Zehn bis fünfzehn Jahre lang machte ich praktisch keine Akquise, die Jobs kamen über Empfehlungen. Es kamen Kellogg´s®, BASF, Lufthansa Fraport, Aldi, REWE und verschiedene andere. Dabei ging es immer mal rauf und runter. Wirtschaftlich ist Fotografie ein ständiger Kampf. Es dauert lange, sich in der Szene zu „etablieren“ und „stabil“ zu werden.
Damals gab es auch nicht die günstigen Möglichkeiten wie heute, um einfach einen Akquise-Folder zu produzieren. Ich hatte zwar meine Mappe, aber die sahen vielleicht fünf Leute. Als dann die ersten MAC´s kamen, ich Dinge selber machen konnte, E-Mails es leichter machten, Kontakt aufzunehmen, ging es auch mit der Akquise einfacher.




»Weil ich meinen Traum

komplett durchgezogen habe.

Bis heute.«

Alexander Seeboth


Wie fühlt es sich an, heute einen Blick darauf zurück zu werfen?

Wenn ich mir die Liste an Projekten und Kunden heute ansehe, denke ich mir manchmal: „ja, eigentlich gar nicht so schlecht“. Lustig ist der Moment, wenn du feststellst, dass es Menschen aus der Szene gibt, die dich kennen, von dir gehört haben. Es fühlt sich gut an, weil ich weiß, dass es ein hartes Business ist. Es hier geschafft zu haben, ist ein tolles Gefühl. Weil ich meinen Traum komplett durchgezogen habe. Bis heute. Viele sind gescheitert, es gibt nur noch eine Hand voll Kollegen meiner Generation, mit denen ich damals startete.


Welches war wohl deine prägendste Tiefphase?

2014 und zwei, drei Jahre davor waren wohl die prägendste Tiefphase für mich. Es gab die Überlegung, ein zweites Studio aufzumachen. Dieses hier habe ich 2009 zusammen mit zwei Freunden gebaut. Eine Fertighalle, die binnen zweier Monate stand und den Innausbau machte ich nachts parallel zu den Jobs.

Ich rotierte im Grunde ununterbrochen, sieben Tage die Woche, teils zwei, drei Jobs an einem Tag, als Ein-Mann-Betrieb ohne Assistent, ohne Urlaub. In der Halle waren oft mehrere Kunden-Sets gleichzeitig aufgebaut. Der Stress wurde immens. Ich war zeitweise nicht mehr richtig existent, hatte keine Freude mehr an irgendwelchen Dingen. Es war einfach zu viel.


Der entscheidende Moment für mich kam schließlich am Geburtstag meines Sohnes. Wir machten uns alle fertig und wollten mit der Familie in einen Vergnügungspark. Ich stellte mich morgens dazu und mein Sohn fragte mich, was ich heute so machen würde, wann ich wohl zurückkäme. Er rechnete gar nicht damit, dass ich mitkomme. An seinem Geburtstag. Da dachte ich mir schließlich: das ist nicht gut, das läuft nicht richtig. Meine Familie hat das wahrscheinlich nicht bemerkt, aber für mich war es einschneidend.

Ich traf nun ein paar wichtige Entscheidungen, um meinen Stress abzubauen und manches ergab sich auch zufällig. Darauf folgten zwei bis drei Monate, in denen ich gar nichts machte, um mich zu finden, was wiederum überhaupt nicht einfach war. Die Situation von einem 100 Prozent Arbeits-Level täglich auf nahezu null.

Aus dieser Erfahrung entschied ich mich, radikal einen Bremsblock rein zu legen und trennte mich von Kunden. Und zwar so drastisch, dass es sich wirtschaftlich schon fast nicht mehr trug. Aber ich brauchte Zeit, um mich wieder zu erholen. Ich war körperlich vollständig am Ende. Das war der Tiefpunkt, der sich aus einer eigentlich positiven Situation entwickelte, richtig viel zu tun zu haben. Aber es war einfach zu viel.

In der Zeit fragte ich mich: „Was macht für mich Fotografie aus? Warum mach ich das eigentlich?“

Und meine Antwort war: „Nicht um am Fließband zu arbeiten!“ Ich will wieder richtig geile Bilder machen!

Take Your time Alexander Seeboth by Cornelia Köster

Wie sieht deine Arbeit heute aus?

Vieles hat sich zum Guten verändert. Die Entscheidungen waren hart aber richtig. Heute habe ich Kunden, die viel mehr in meine Kompetenz und Kreativität vertrauen. Ich erkläre ihnen, wie ich mir ein Projekt vorstellen könnte, was ich im Kopf habe, mache Moodboards und dann lassen wir es aber auch einfach mal laufen. Das konnte ich damals gar nicht, weil die Zeit dafür gar nicht da war. Das nächste Layout lag schließlich bereits auf dem Tisch.

Gerade bei den Profi-Sportlern, die wir mit SPORTS BRANDED betreuen, funktioniert diese Arbeitsweise sehr gut. Mit SAP Sports, Ingrid Klimke, TSG Hoffenheim und anderen haben wir, meine Frau Uta und ich, brillante Projekte in diesem Stil gemacht.
Mittlerweile formuliere ich klar meine Meinung. Sicherlich überzeichne ich auch gerne, weil ich aus Erfahrung weiß, es wird wieder reduziert. Aber heute steckt immer ein großer Teil an Ideen von mir in den Projekten.


Gibt es einen Bereich in der Fotografie, der dir am meisten Spaß macht?

Ich bin nicht nur People-Fotograf oder Food-Fotograf. Ich bin Fotograf. Ich wechsle alle paar Jahre mein Thema. Es hat immer mit der Fotografie zu tun, das ist das Hauptthema für mich. Innerhalb der Fotografie gibt es unheimlich viele spannende Bereiche. Man muss sich in die Themen rein arbeiten. Es geht nicht automatisch. Aber ich nehme mir immer die Zeit zum Testen. Ich teste und teste und teste, bis ich soweit bin, es jemandem zu zeigen.


Was bedeutet Fotografie für dich?

Fotografie ist die Sicht auf die Dinge, die du im Alltag übersiehst. Du schaust durch einen Ausschnitt und siehst nur diese Reduktion. Das ist das Spannende. Ich kann mich für ganz viele Dinge begeistern. Von der harten Fabrik bis zur lecker gestylten Avocado-Bowl.

Das Thema für mich ist: Starke Sachen machen, die mich selbst berühren. Ich bin dabei selbst mein bester Gradmesser.

Interessant ist, wenn ich die Bilder ansehe, die ich heute mache (gerade die Sportler Geschichten), dann ist das fast 1:1 die gleiche Fotografie wie meine früheren Bilder aus den Anfängen. Damals mit einem Illford HP5 400 ASA, gepushed bis zum geht nicht mehr, riesen Korn, brutaler Kontrast. So ist es heute wieder - nur digital. Da fühle ich mich wohl, da will ich stranden. Scheinbar hatte ich schon früh eine bestimmte Sichtweise und einen Stil, der leider unterging, als ich kommerziell sein musste.

Take Your Time Alexander Seeboth by Cornelia Köster




»Starke Sachen


machen,


die mich selbst


berühren.«

Hattest du die Fotografie irgendwann einmal satt?

Wenn ich bedenke, dass ich jetzt schon 40 Jahre fotografiere, ist es eigentlich noch nie in dem Sinne langweilig geworden, dass ich dessen überdrüssig wurde. Es gibt auch nur eine Sache in meinem Leben, die mich noch länger begleitet hat und das ist Nutella. Jeden Tag. Da fragt man sich schon, warum schmeckt das noch immer? Genauso ist es mit der Fotografie.


Gibt es so etwas wie ein Traumprojekt?

Es wäre schade, wenn es nur eins gäbe. Es gibt doch so vieles, was spannend ist. Im Moment ist es bei mir People- und Food-Fotografie. In der Corona-Phase konnte ich mich endlich richtig ins Kochen vertiefen. Was ich alles an Kochutensilien und Gewürzen gekauft habe. Ich liebe es, zu kochen. Was natürlich perfekt für die Food-Fotografie ist. Es kann aber auch gut sein, dass ich mir nächstes Jahr wieder etwas ganz anderes überlege.

Das Beste ist, wenn du dir nach einem Jahr ein Bild ansiehst und es immer noch toll findest. Dann war es perfekt. Dann aber auch auf zu Neuem. Ich muss immer selbst sehen, dass ich mich weiterentwickle und stetig vorankomme. Aber über den Träumen im Bereich Fotografie steht: ich wäre gerne Rennfahrer geworden.

Take Your Time Alexander Seeboth by Cornelia Köster

Woher kommt die Leidenschaft für den Rennsport?

Mit sechs oder sieben Jahren wurde ich zu einem Rennen mitgenommen und von da an: Rennfahrer. Um Rennfahrer zu sein, würde ich tatsächlich heute noch alles stehen und liegen lassen, was ich erreicht habe. Aber ich habe es mir dann schließlich tatsächlich ermöglicht. Vor zwölf Jahren fing ich mit dem Motorsport an, weil es auch eine Herzensgeschichte, eine riesige Leidenschaft ist, die ich unbedingt in meinem Leben machen musste: Rennen fahren. Ein Kindheitstraum.


Wie kamst du dann tatsächlich zum Kart fahren?

Freunde von mir teilen das Interesse in dem Bereich und meinten, ich solle es doch einfach machen, Renn-Kart. Ohne eine wirkliche Vorstellung davon zu haben, ersteigerte ich ein Kart und dann war es da. Innerlich jubilierte ich bei der ersten Fahrt, weil ich es endlich machte. Nach 40 Jahren verwirklichte ich meinen Traum.

In der höchsten Kategorie der Rennen, die ich fuhr, war ich in einem Rennen mit Ralf Schumacher. Als er an der Strecke stand, dachte ich: „Oh Gott!“.


Kartsport ist ein extremer Sport. In 2,4 Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde. In der Spitze 160 Kilometer pro Stunde. Wir sind extrem dynamisch und mit allen Emotionen dabei. Du musst absolut fokussiert sein, wie bei der Fotografie. Du bringst dich dabei an deine Grenzen. Ähnlich wie bei meiner Arbeit. Ich bin nicht bereit, den ganz sicheren Weg zu gehen. Um mich herum nervt es zwar manchmal die Leute, wenn ich wieder so nervös und ungeduldig werde. Dann mach ich es einfach. Nicht so viel darüber nachdenken. Einfach machen. Wie beim Überholen auf der Strecke.

Take Your Time Kart by Cornelia Köster

Was macht der Rennsport mit dir?

Der Motorsport gibt mir extrem viel, denn du riskierst etwas, aber fühlst dich danach unfassbar gut. Es passiert auch mal was, aber die Emotionen, die ich daraus mitnehme, sind um ein vielfaches größer als die Angst vor dem Unfall. Ich habe diese Situationen erlebt und hatte auch daran zu nagen. Danach musst du dich wieder überwinden, was erst mal nicht so gut klappt, aber irgendwann kommt es wieder. Die Leidenschaft ist größer.

Ich bin meist einer der Ältesten auf der Kartbahn, aber ich bin nicht der Langsamste und ich bin nicht der am wenigsten Verrückte. Das witzige ist, wenn ich unter den ganzen Kiddies bin, unterhalten wir uns, als wären wir im gleichen Alter. Dabei merke ich auch, dass man sich nicht zurücknehmen muss, weil man meint, es wäre nicht mehr adäquat. Nein, es passt trotzdem.


Was ist Mut für dich?

Mut gibt es für mich eigentlich nicht. Was soll Mut sein? Ich halte nichts für mutig. Entweder man macht etwas oder man macht es nicht. Das ist wie beim Motorsport. Man könnte sagen, das ist mutig. Nein, das ist nicht mutig. Die Sache ist die, willst du etwas erleben oder willst du nichts erleben? Aber das hat nichts mit Mut zu tun.

Ich kann es mit dem Motorsport erklären. Für andere wäre es Mut, sich in so etwas rein zu setzen, denn dabei geht es um alles oder nichts. In meiner Kartzeit gab es zwei Todesfälle auf der Strecke. Du kannst also Schaden nehmen oder du kommst mit einem irren Gefühl raus. Aber es hat nichts mit Mut zu tun, sondern mit der Bereitschaft, etwas zu tun und sich darauf einzulassen, es zu machen.

Take Your Time Alexander Seeboth by Cornelia Köster

Wenn so etwas möglich wäre, welchen Moment/welches Erlebnis würdest du noch mal erleben wollen?

Es gibt immer tolle Momente, aber es ist die Frage, ob sie wiederholungswürdig sind. Man kennt sie ja schon. Ich finde es viel spannender, auf das Neue zu hoffen. Bringen einen Wiederholungen weiter? Es ist klasse, wie es war, ich mag auch die negativen Erlebnisse (manche vielleicht nicht so ausgeprägt), aber ich brauche nichts zu wiederholen.


Was glaubst du, hat dir geholfen, deine Träume bis heute durchzuziehen?

Eine meiner großen Stärken ist, nicht dem Vergangenen hinterherzuhängen. Sich nicht immer auf das bereits Geschaffte zu verlassen und zu berufen. Der Blick geht nach vorne. Ich schaue auch nie im Zorn auf negative Erlebnisse. Das blockiert mich nur und lässt sich meist sowieso nicht mehr ändern. Positiv bleiben ist meine Devise. So ist es einfacher, seine Träume im Blick zu behalten und mit Freude zu verfolgen.


Was macht dich heute glücklich?

Glücklich machen mich ganz viele Sachen. Emotionale Momente. Das kann ein kleiner emotionaler Moment für mich selbst sein. Wenn ich jetzt etwas koche und merke es funktioniert, kann ich absolut ergriffen davon sein. Es kann aber auch ein Gesichtsausdruck von meinen Kindern oder meiner Frau sein. Oder ich habe im Job ein Bild gemacht, wobei ich selbst nicht erwartet habe, dass so etwas Tolles dabei entsteht. Das Überraschungsmoment ist oft groß in der Fotografie. Es passiert etwas, womit du selbst nicht gerechnet hast. Manchmal betrachte ich Fotos und denke: „Wow, das hättest du früher nicht gedacht, dass du das hinbekommst!“. Du kannst deine Emotionen oder deine Glückszustände also selbst schaffen. Du musst eben darauf hinarbeiten. Du musst machen.

Take Your Time Alexander Seeboth by Cornelia Köster

Welchen Titel würdest du deiner Geschichte geben?

Ich habe schon als Schüler gesagt, dass der Anspruch an mein Leben – und das hört sich profan an – es ist Spaß zu haben. Manch einer würde sagen, das sei nicht tiefgründig. Aber was habe ich davon, wenn es tiefgründig ist, aber keinen Spaß macht.


Was packst du mir auf meine ToDo-Liste, was sollte ich wohl mal machen?

Wenn du eine Vision hast und die hast du sicherlich, dann musst du sie einfach angehen. Mit allen Ups und Downs.

Mach‘ mal was, was du normalerweise für dich total ausschließt, dir aber die Chance bietet dir neue, ungewohnte, tiefe und bleibende Emotionen zu verschaffen.


Vielen Dank für das Interview, Alexander.

SEEBOTH PHOTOGRAPHY


Take Your Time Alexander Seeboth by Cornelia Köster

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